By Simon Zimmermann
Mit einem 2:1-Sieg über Tschechien ist die Türkei als Gruppenzweiter ins EM-Achtelfinale eingezogen. Der Jubel im Hamburger Volkspark kannte kaum Grenzen. Zum ersten Mal seit 2008 steht die Türkei wieder in einer EM-K.o.-Runde. Kommenden Dienstagabend (21 Uhr) trifft das Team von Nationalcoach Vincenzo Montella auf Österreich, die in Gruppe D überraschend vor Frankreich und der Niederlande Erster wurden.
Ans letzte Aufeinandertreffen sollten die Türken vor dem Achtelfinale lieber nicht denken. In einem Testspiel Ende März fegte das ÖFB-Team mit 6:1 über die Türkei hinweg. Insgesamt ist die Bilanz der beiden Teams aber ausgeglichen: Jeweils sechs Siege und ein Remis gab es in den 13 bisherigen Duellen.
Zwei Schlüsselspieler fehlen der Türkei gegen Österreich
Aus türkischer Sicht besonders Bitter sind allerdings die Sperren für das Achtelfinale. Im Duell mit Tschechien hatte der rumänische Schiedsrichter Istvan Kovacs über Teile der Partie die Kontrolle verloren und schmiss mit Gelben Karten nur so um sich. Allein auf türkischer Seite wurden elf (!) Spieler verwarnt. Der bisherige EM-Rekord für Gelbe Karten in einem Spiel lag zuvor bei zehn - für beide Teams. Bei den Tschechen regnete es fünf Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte (nach Schlusspfiff).
Vom Kartenfestival betroffen waren auch zwei Säulen im türkische Team. Innenverteidiger Samet Akaydin und Mittelfeld-Chef Hakan Calhanoglu. Beide werden nach ihrer zweiten Gelben Karte gegen Österreich gesperrt fehlen. Akaydin sah seine Verwarnung kurz vor Schluss für ein Foulspiel. Erneut zeigte sich Schiedsrichter Kovacs dabei sehr streng in der Bewertung. Gelb war in dieser Aktion sicher nicht zwingend nötig.
Anders bei Calhanoglu. Der Torschütze zum 1:0 wurde nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Tschechen wegen Meckerns verwarnt. Der Inter-Star protestierte, weil er ein Foulspiel vor dem Treffer an Keeper Mert Günok erkannt haben wollte. Insbesondere Calhanoglu dürfte den Türken gegen Österreich sehr schmerzhaft fehlen.
Der Freude tat das am Mittwochabend dennoch keinen Abbruch. "Man kann das wirklich nicht beschreiben, das ist ein Glücksgefühl", meinte der eingewechselte Cenk Tosun nach dem Schlusspfiff. "Wir sind jetzt Zweiter in der Gruppe und das ist erst der Anfang", versprach der Stürmer.
Auf österreichischer Seite fehlt im Achtelfinale lediglich der Wolfsburger Patrick Wimmer gelbgesperrt.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als Türkei im EM-Achtelfinale: Diese Spieler fehlen gegen Österreich gesperrt veröffentlicht.
