Deutschlands Weg ins EM-Finale: Diese Hürden muss die DFB-Auswahl nehmen

By Lennart Sörnsen

Der Kopfballtreffer von Niclas Füllkrug brachte die deutsche Gruppe noch einmal durcheinander und bescherte dem DFB den verdienten Gruppensieg, während sich die Schweiz mit dem zweiten Platz begnügen musste. Nach einem äußerst spannenden letzten Spieltag in der Gruppe C steht der Achtelfinalgegner ebenso fest wie die weiteren möglichen Gegner. Und die kommenden Runden haben es in sich, es könnten einige Hochkaräter auf Deutschland zukommen. Aufgrund des Aufbaus des Turnierbaums geht man zugleich auch ein paar Topteams aus dem Weg und kann höchstens noch im Finale auf diese treffen.

Achtelfinale

In einer ungewöhnlichen Konstellation setzten sich die Dänen in ihrer Gruppe dank der Fairplay-Wertung als Zweiter durch. Nachdem sowohl das dänische Spiel gegen Serbien als auch das slowenische Spiel gegen England mit einem torlosen Unentschieden endete, konnten Dänemark und Slowenien durch kein anderes Kriterium getrennt werden. Punktgleichheit, Tordifferenz und geschossene Tore bedeuteten, dass am Ende die Anzahl der gelben Karten entscheiden musste. Besonders bitter: Auch die Anzahl der Gelben Karten der Spieler war gleich, erst die Gelbe Karte des slowenischen Co-Trainers Milivoje Novakovic - den meisten wohl als früherer Stürmer des 1. FC Köln bekannt - gab am Ende den Ausschlag.

Damit kämpft die DFB-Elf am Samstagabend (29.06., 21 Uhr) in Dortmund zunächst gegen Dänemark um den Einzug in die nächste Runde.

Viertelfinale

Sollte die Mannschaft von Julian Nagelsmann diese Herausforderung meistern und ins Viertelfinale einziehen, könnte der erste ganz große Gegner des Turniers warten. Denn im Achtelfinale trifft am Sonntagabend (30.06., 21 Uhr) entweder auf Spanien, das bisher makellos und ohne Gegentor durch das Turnier marschiert ist, oder auf Georgien, das sich am letzten Spieltag überraschend durch einen 2:0-Sieg gegen Portugal durchsetzte.

Gerade Spanien könnte für Deutschland eine schwierige Aufgabe werden und weckt zudem böse Erinnerungen. Bereits 2008 und 2010 trafen die Deutschen in der K.o.-Runde auf die Spanier und zogen beide Male den Kürzeren. Beim letzten Aufeinandertreffen bei der WM 2022 in Katar konnte die deutsche Auswahl in der Gruppenphase zumindest einen Punkt holen.

Halbfinale

Den Halbfinalgegner vorherzusagen ist logischerweise nicht so einfach, denn bis dahin sind noch einige Spiele zu absolvieren. Fest steht, dass die deutsche Auswahl auf eine von vier möglichen Mannschaften treffen würde. In einem der Achtelfinals trifft Frankreich, die am letzten Spieltag noch den ersten Platz der Gruppe D an Österreich abgeben mussten, auf das bislang eher enttäuschende Belgien, die sich mit einem 0:0 gegen Rumänien am letzten Spieltag in das Achtelfnale zitterten. Im Viertelfinale trifft der Sieger dieser Partie dann auf den Gewinner des Spiels Portugal gegen Slowenien.

Die vier möglichen Halbfinalgegner, auf die Deutschland treffen könnte, sind somit Portugal, Frankreich, Belgien und Slowenien.

Finale

Mit einem Sieg gegen Dänemark und weiteren Erfolgen im Viertel- und Halbfinale würde das Team von Julian Nagelsmann in das mit Spannung erwartete Endspiel am 14. Juli in Berlin einziehen. Anpfiff ist um 21 Uhr. Die Gegner, auf die Deutschland hier treffen könnte, sind zum jetzigen Zeitpunkt noch einige Mannschaften. Aufgrund des Aufbaus der K.o-Phase sind dies die weiteren acht Achtelfinalisten auf der anderen Seite des Turnierbaums und Mannschaften, auf die man in den vorherigen Runden noch nicht treffen konnte. Diese acht Teams sind der deutsche Gruppengegner Schweiz sowie Italien, Österreich, England, Rumänien, Niederlande, Türkei und die Slowakei. Eines dieser Teams wird also auf jeden Fall in das Finale einziehen.

Bis zum Traum vom Titel im eigenen Land ist es also noch ein weiter Weg. Zudem hat Deutschland in der K.o.-Runde ein richtig schweres Programm erwischt. Ab dem Viertelfinale könnte es in jeder Runde zu echten Hochkarätern kommen. Mit Spanien und Portugal könnte Deutschland auf zwei der letzten drei EM-Titelträger treffen, mit Frankreich zudem auf den WM-Sieger 2018. Selbst die möglichen Finalgegner auf der anderen Seite des Turnierbaums könnten diese Herausforderungen wohl kaum toppen.


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