Rammstein-Podcast plötzlich offline – Sender zieht "Row Zero" zurück

Till Lindemann tourt 2024 wieder mit Rammstein durch Europa.

2023 erhoben mehrere Frauen schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann. Im Juni nahm die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf, diese wurden aber nach kurzer Zeit eingestellt. Seit Mai 2024 sind Rammstein wieder auf Tour, doch die Diskussionen um den Sänger halten an.

Erst kürzlich veröffentlichten der NDR und die "Süddeutsche Zeitung" den Podcast "Rammstein – Row Zero". Dieser beschäftigt sich mit dem Thema moralische Grenzen, mehrere Frauen kommen darin zu Wort. Bei der titelgebenden "Row Zero" handelte es sich um einen abgetrennten Bereich direkt vor der Bühne bei Rammstein-Konzerten, den es mittlerweile nicht mehr gibt.

Plötzlich sind alle erschienenen Episoden nicht mehr abrufbar. Der NDR hat eine kurze Erklärung dazu abgegeben.

Podcast "Rammstein – Row Zero" offline – NDR äußert sich

Der Podcast sei "vorsorglich offline", teilt der NDR auf seiner Homepage mit. Die "ordnungsgemäße Nutzung der darin verwendeten Musik" müsse geklärt werden. Weiter heißt es:

"Wir arbeiten bereits an den urheberrechtlichen Fragen in Bezug auf die Musik im Podcast und sind sicher, den Podcast hier bald wieder bereitzustellen."

Die im Podcast verwendete Musik stammt überwiegend von Rammstein. Durch wen und warum die Podcast-Verantwortlichen erst jetzt auf das Problem aufmerksam wurden, ist unklar.Das Projekt besteht aus vier Folgen, die allesamt bereits erschienen waren, bevor der NDR eingriff.

In Episode zwei kommt beispielsweise Shelby Lynn zu Wort. Die Nordirin war die erste Frau, die nach einer Rammstein-Show öffentlich Vorwürfe gegen Till Lindemann erhob. Lynn stellte Strafanzeige bei den Polizeibehörden in Vilnius.

Im Mai 2015 teilte Lindemanns Anwalt Einblicke zu den Ermittlungen, die nicht zu einer Anklage führten. Demnach ergebe sich aus den Unterlagen, dass Lynn vor beziehungsweise während des Konzerts "erhebliche Mengen Alkohol und zudem Cannabis zu sich genommen hat". Dies spreche gegen die von ihr erhobene Anschuldigung.

Weiterhin Proteste vor Rammstein-Konzerten

2023 protestieren am Rande mehrerer Rammstein-Konzerte viele Menschen gegen die Shows. Auch 2024 gibt es Demonstrationen. In Dresden beispielsweise forderte eine Gruppe eine Absage der Auftritte, wozu es nicht kam. "Konsequenzen für Rammstein" war auf einem Banner zu lesen.

Meldung

Die Band brachte derweil die umstrittene "Penis-Kanone" als Bühneneinlage zurück. Während des Songs "Pussy" sitzt Till Lindemann auf einer XXL-Schaumspritze.