In den vergangenen Wochen hat es sehr viel geregnet. Die starken Niederschläge vor einem Monat haben in Bayern und Baden-Württemberg zu Hochwasser geführt. Die Feuchtigkeit und das schwüle Wetter waren für Mücken ideale Brutvoraussetzungen. Das macht sich nun bemerkbar: Mücken schwirren den Menschen in Scharen um die Köpfe.
Besonders wohl fühlen sich die Tiere in der Nähe von Gewässern. In der Dämmerung lassen sie sich blicken und können in der Masse zu einer echten Plage werden.
Auch rund um Karlsruhe haben sich die Mücken zuletzt stark vermehrt. Für die Gastronomie dort werden sie sogar zu einer echten Katastrophe. Im Biergarten hält es zwischen den Mückenschwärmen nämlich kaum ein Gast lange aus.
Mückenplage in Karlsruhe verdirbt Biergarten-Saison
Wenn zum Bier und zum Abendessen permanent Mücken um die Gäste herumsurren und sie mehr damit beschäftigt sind, sich die Tiere vom Leib zu halten, macht ein Besuch im Biergarten wenig Spaß. Da hilft auch eine schöne Atmosphäre oder das warme Wetter wenig.
Der Gastronom Daniel König berichtet jetzt gegenüber dem SWR, dass die eigentliche Hauptsaison bei ihm zu einem Verlustgeschäft wird. Sein Lokal grenzt an ein sumpfiges Waldgebiet mit stehendem Wasser: Mücken fühlen sich hier wohl.
Etwa ein Drittel weniger Gäste würden das Lokal in diesem Sommer bisher besuchen, schildert er. "Das ist ein bedrückendes Gefühl, weil wir wegen der Schnaken einen deutlich geringeren Umsatz haben als letztes Jahr", sagt er dem Sender. Das sei bedenklich und mache auch etwas Angst.
Lokal kämpft mit Mückenspray und Duftkerzen gegen die Insekten
Für die Gäste, die sich trotzdem nach draußen in den Biergarten wagen, bringt König vor dem ersten Bier noch etwas anderes: Mückenspray. Zusätzlich hat sich das Lokal etwas Besonderes ausgedacht. Eine Kellnerin stellt selber Citronella-Kerzen aus Bienenwachs her, dessen Duft sich mit dem Mückenspray vermischt und die Insekten vertreiben soll.
Doch so wirklich beeindrucken lassen sich die Mücken von alldem nicht. Sie schwirren munter weiter, stechen die Gäste und sorgen dafür, dass diese nur noch damit beschäftigt sind, sich die Tiere vom Leib zu halten. "Die Gäste sind beim Essen regelrecht aufgefressen worden", sagt König.
Und so bleibt es häufig bei dem einen Bier. Schon nach einem Getränk sollen viele wieder gegangen sein. Andere fragen, ob sie doch drinnen einen Platz bekommen können. Sogar Musiker, die eigentlich draußen spielen sollten, verlegen ihren Auftritt irgendwann nach innen.
