Dell XPS 16 (9640) im Test: Stilvoller Laptop für Kreativ-Profis

Auf einen Blick

Unsere Wertung

Pro

  • Starke Rechenleistung für Multimedia, KI, Gaming
  • Hervorragender OLED-Bildschirm
  • Touchscreen
  • eindrucksvolles Design
  • Adapter für HDMI, USB Typ-A mitgeliefert

Kontra

  • teuer
  • wenig Anschlüsse

Fazit

Das Dell XPS 16 ist eine klare Empfehlung für stilbewusste Kreativ-Kreatoren, die ein auffällig-elegantes Notebook zum Bearbeiten von Fotos und Videos suchen. Denn mit Core Ultra und RTX 4070 bietet der 16-Zoll-Laptop ein starkes Allround-Paket für Multimedia, KI und Gaming. Das schließt auch das hervorragende 4K-OLED-Touch-Display ein.
Grafikkarte und Bildschirm sind für den üppigen Preis der getesteten Ausstattung verantwortlich. Angesichts der Testergebnisse geht er in Ordnung, die Konkurrenz ist auf diesem Niveau kaum günstiger.
Allerdings sollten Sie sich nur für das XPS 16 entscheiden, wenn Sie diese Komplett-Ausstattung unbedingt benötigen: Wo Gaming wichtiger als Multimedia ist, lohnt ein echter Spiele-Laptop mehr, weil das XPS 16 aufgrund der leicht gebremsten RTX 4070 und der hohen Auflösung nicht optimal für diesen Einsatzweck ist.

Weitere Profi-Notebooks für unterwegs, Home-Office oder Büro finden Sie in unserem großen Vergleichs-Test der besten Business-Laptops.

Dell XPS 16: PC-WELT-Empfehlung für Kreator-Notebooks

Thomas Rau

Notebooks für die kreative Arbeit mit Bildern und Videos benötigen eine hohe Rechenleistung und ein Top-Display. Bietet der Laptop auch noch ein besonderes Design, sind Fotografen, Grafiker und Filmer schnell überzeugt.

Genau auf diese Zielgruppe setzt das Dell XPS 16 (2024). Das 16-Zoll-Modell übernimmt die auffällige Optik, die Dell vor zwei Jahren mit dem ultramobilen XPS 13 Plus eingeführt hat: Im Aluminiumgehäuse sitzen die Tasten ohne Abstand direkt nebeneinander, unter der Tastatur ist das Touchpad unsichtbar in eine Glasleiste integriert, die sich über die gesamte Breite erstreckt. Über der Tastatur sind die Funktionstasten als Sensor-Tasten ausgeführt.

Mit dem Aussehen geht beim XPS 16 auch die hervorragende Verarbeitungsqualität der XPS-Modellreihe einher: Das Gehäuse in hellem Silber (Farbvariante Platinum) ist sehr solide, lässt sich leicht mit einer Hand öffnen, die stabilen Scharniere halten das Display sicher im eingestellten Blickwinkel.

Das Dell XPS 16 sitzt in einem sehr stabilen Aluminium-Gehäuse.

Thomas Rau

Das aktuelle Modell basiert auf Intels Meteor-Lake-Generation: Der Core Ultra 7 155H bringt eine NPU mit, einen Spezial-Prozessor für KI-Aufgaben – deshalb nennt Dell das XPS 16 natürlich einen KI-PC und baut dementsprechend eine Extra-Taste für Microsoft Copilot ein: Sie führt aber derzeit nicht zur Microsoft-KI, sondern ruft eine Liste der zuletzt verwendeten Apps auf.

Zusätzliche Multimedia-Power liefert in unserem Testmodell eine Geforce RTX 4070: Nvidias Mittelklasse-GPU ist mit 4608 Cuda-Kernen sowie 144 Tensor-Kernen ausgestattet und bringt 8 GB GDDR6-Speicher mit. Allerdings gönnt ihr Dell im XPS 16 nur eine maximale Leistungsaufnahme (TGP) von 70 Watt – in anderen Kreator-Notebooks darf sich die GPU bis zu 100 Watt genehmigen, Gaming-Notebooks setzen üblicherweise auf 4070er-Modelle mit 120 oder 140 Watt.

Das XPS 16 unterstützt Advanced Optimus für die RTX 4070, das Umschalten zwischen interner und externer GPU gelingt aber fast nie problemlos – meist hängt das Notebook dann kurz oder wechselt häufig zwischen beiden Grafikoptionen. Am besten aktivieren Sie die Nvidia-GPU im Treiber dauerhaft als Bildlieferant, was aber eine höhere Leistungsaufnahme des Systems nach sich zieht.

Systemleistung: Core Ultra und RTX 4070 liefern hohes Tempo

Bei der Ausstattung mit Meteor-Lake-CPU, RTX 4070 sowie 32 GB LPDDR5X-Speicher ist es nicht erstaunlich, dass das XPS 16 in allen Leistungstests im Spitzenfeld liegt. Die GPU bringt vor allem ein Tempoplus in grafischen Anwendungen, in denen CPU und GPU zusammenarbeiten wie Rendering und aufwändiger Videobearbeitung.

In System-Benchmarks wie PC Mark 10 und Crossmark kommt das XPS 16 aber nicht ganz auf das Niveau von Kreator-Notebooks mit einem Intel Raptor-Lake-H aus der 13. Core-Generation: Bei CPU-lastigen Aufgaben arbeitet der Core Ultra 7 rund 5 bis 10 Prozent langsamer. Der Rückstand vergrößert sich, wenn das XPS 16 gegen Multimedia-Notebooks mit einer RTX 4070 mit 100 Watt TGP antreten muss – hier liegt es zum Beispiel beim Rendering oder der Videobearbeitung 15 bis 20 Prozent zurück.

Neu beim 16-Zöller: Das Tastatur-Layout ohne Zwischenräume und das unsichtbare Touchpad unter der Glasfront.

Thomas Rau

In den CPU-Tests Cinebench R23 und R24 liefert der Core Ultra 7 im Dell-Notebook mit rund 14.000 beziehungsweise knapp 800 Punkten das erwartete Ergebnis: Der Prozessor läuft mit Power Limits von 80 (maximale Leistungsaufnahme) beziehungsweise 45 Watt (dauerhafte Leistungsaufnahme) und damit minimal schneller als in kompakteren Laptops, wo die Leistungsgrenzen meist bei 60 und 28 Watt liegen.

Einen H-Prozessor aus der 13.Generation, dessen Nachfolger der Core Ultra 7-H sein soll, kann die neue Meteor-Lake-CPU nicht überflügeln: In ähnlich ausgestatteten 16-Zoll-Laptops darf sich zum Beispiel ein Core i9-13905H zwischen 80 und 120 Watt Leistungsaufnahme genehmigen, was im Cinebench R23 zu einem Leistungsplus von rund 20 Prozent führt. Dieses Temponiveau schafft im aktuellen Lineup von Intel der Ultra 9 185H – mit dieser CPU kostet das XPS 16 rund 260 Euro mehr.

KI-Leistung: Die GPU macht den Unterschied

Das wichtigste Argument aller Notebook-Hersteller für ihre Meteor-Lake-Modelle ist die neue NPU des Prozessors. Beim XPS 16 läuft es aber ins Leere: Denn die leistungsfähigste KI-Komponente im Dell-Notebook ist natürlich die RTX 4070.

Im KI-Benchmark Procyon ist die Nvidia-GPU rund viermal so schnell bei KI-Berechnungen auf Integer-Basis und etwa sechsmal so schnell mit FP16. Selbst die theoretische KI-Gesamtleistung von Meteor Lake mit den summierten Ergebnissen von NPU, Ark-GPU und CPU liegt über 50 Prozent unter den Werten der RTX 4070.

Selbst dem großen 16-Zoll-Modell spendiert Dell nur wenige Anschlüsse.

Thomas Rau

Spiele-Leistung: Nicht immer schnell genug für 4K

Die Geforce-GPU macht das XPS 16 darüber hinaus auch spieletauglich – allerdings nicht in der nativen 4K-Displayauflösung. Da reicht es zum Beispiel bei Shadow of the Tomb Raider nur bei niedriger Grafikqualität für spielbare 60 fps. Bei weniger anspruchsvollen Spielen oder reduzierter Auflösung kann das XPS 16 aber ein Gaming-Notebook ersetzen. Zumal die RTX 4070 mittels DLSS dann auch in 4K-Auflösung häufig flüssiges Spielen ermöglicht.

Betriebsgeräusch: Nicht ganz leise, aber effizient gekühlt

Gegenüber einem echten Spiele-Notebook hat das XPS 16 den Vorteil, dass sein Betriebsgeräusch unter Last deutlich niedriger ausfällt: Beim Spielen sind es maximal 46 dB(A), bei hoher CPU-Last liegt es bei 44 dB(A). Dafür laufen die zwei Lüfter aber auch etwas lauter als bei einem Meteor-Lake-Notebook ohne GPU.

Sie transportieren die Abwärme schnell und zuverlässig aus dem Gehäuse, das sich deshalb an keiner Stelle zu stark erwärmt: So können Sie den Laptop überall gefahrlos anfassen und bei Platznot in Bahn oder Flugzeug auch auf den Oberschenkeln abstellen.

Neben den beiden Thunderbolt-4-Ports links gibt es rechts nur noch einen Micro-SD-Leser, einen Typ-C-Anschluss und einen Audioport.

Thomas Rau

Bildschirm: Display mit Maximal-Ausstattung

Der OLED-Bildschirm des Dell-Notebooks bietet Maximal-Ausstattung: Er hat eine extrem hohe Auflösung von 3840 x 2400, ein 10-Bit-Panel mit Dolby Vision und eine Touchscreen-Funktion. Lediglich die Wiederholrate von maximal 90 Hz ist kein Bestwert.

Für eine großartige Bildqualität sorgt das OLED-Panel von Samsung: Unendlicher Kontrast, sehr homogene Ausleuchtung und hervorragende Farbdarstellung machen das XPS 16 damit zum optimalen Notebook für Foto- und Videobearbeitung sowie -wiedergabe.

Die Helligkeit liegt bei rund 400 cd/qm2 – das ist aufgrund der verspiegelten Bildschirmoberfläche lediglich in sehr hellen Lichtverhältnissen problematisch, weil sich dann der Bildschirminhalt aufgrund des verringerten Kontrasts nicht mehr so gut erkennen lässt. Auch bei der Farbraumabdeckung liegt das Dell-Notebook minimal hinter anderen OLED-Notebooks zurück – diese Details lassen sich aber nur im Messverfahren feststellen, mit bloßem Auge sind sie nicht erkennbar.

Viel Platz im Gehäuse beansprucht vor allem der große 99,5-Wattstunden-Akku.

Thomas Rau

Ausstattung: Einige Anschlüsse fehlen

Für den hohen Preis sind beim XPS 16 vor allem der OLED-4K-Touchscreen und die RTX 4070 verantwortlich. Bei der restlichen Ausstattung unterscheidet es sich nicht von 16-Zoll-Notebooks, die rund 1500 Euro weniger kosten.

An Bord sind unter anderem 32 GB Arbeitsspeicher, der verlötet ist und sich deshalb nicht austauschen und erweitern lässt. Die NVMe-SSD von Kioxia fasst 1 TB, das WLAN arbeitet mit dem aktuellen Standard Wi-Fi 7, einen LAN-Anschluss gibt es nicht.

Ohnehin zeigt sich das XPS 16 wie bei Dells Top-Serie gewohnt eher anschlussarm: Ports für HDMI und USB-Typ-A fehlen zum Beispiel, für den Anschluss entsprechender Peripherie legt Dell aber einen Typ-C-Adapter bei. Dieses Anschlussformat findet sich dreimal am Dell-Notebook, davon zweimal mit Thunderbolt 4 und USB 4 sowie einmal mit USB 3.2 Gen 2. Laden lässt sich das Notebook über das mitgelieferte 130-Watt-Netzteil an allen drei Typ-C-Ports, außerdem geben alle Displayport-Videosignale aus.

Ein Speicherkartenleser ist auch dabei – allerdings nur für Micro-, nicht für SD-Karten. Biometrisch können Sie sich am Notebook per Fingerabdrucksensor im Einschaltknopf oder Gesichtserkennung über die Full-HD-Kamera anmelden.

Akkulaufzeit: Ausdauernd nur ohne GPU

Für ein 16-Zoll-Notebook wiegt das Dell XPS 16 mit knapp 2,3 Kilogramm etwas viel. Business-Notebooks mit diesem Formfaktor bringen meist deutlich weniger als zwei Kilo auf die Waage. Angesichts der Ausstattung geht das Gewicht in Ordnung, entsprechende Gaming-Laptops sind meist noch einen Tick schwerer. Auch das Dell-Netzteil wiegt mit 400 Gramm viel weniger als das eines Spiele-Notebooks mit RTX 4070.

Allerdings liefert es nur eine Ladeleistung von 140 Watt, weshalb es lange dauert bis der riesige Akku mit 99,5 Wattstunden komplett voll ist: Im Test war er mit Standardeinstellungen nach einer Stunde nur zur Hälfte geladen – es lässt sich aber auch ein Schnell-Lademodus aktivieren.

Im Akkubetrieb sollten Sie unbedingt der integrierten GPU den Vorzug geben, wenn es Ihnen auf eine lange Laufzeit ankommt: Dann hält das XPS 16 im WLAN-Test knapp 12 Stunden durch, was angesichts der leistungsstarken Komponenten und der hohen Auflösung des OLED-Bildschirms in Ordnung geht. Allein auf das Konto der GPU gehen rund zwei bis drei Watt, selbst wenn die Grafikkarte nicht für die Bildausgabe zuständig ist: Aktuelle OLED-Notebooks ohne Geforce verbrauchen im Akkubetrieb fünf bis sechs Watt, das XPS 16 braucht rund 8,5 Watt.

Muss dagegen die GPU abseits der Steckdose ran, verkürzt sich die Laufzeit dramatisch: In unserem Test auf 5,5 Stunden – beim Spielen oder im anstrengenden Multimediaeinsatz wird es noch weniger sein.

Bedienung: Das XPS-Konzept geht endlich auf

Das einzigartige – manche sagen auch eigenartige – Bedienkonzept der XPS-Serie funktioniert mit dem großen Formfaktor besser als bei den 13- und 14-Zoll-Varianten. Denn die unsichtbare Touchpad-Fläche ist mit 15 Zentimeter Breite deutlich größer als bei den kleineren Notebooks und erhöht die Trefferquote bei Mausklicks.

Immer noch unbequem ist ein Rechtsklick: Denn den lösen Sie üblich unten rechts auf dem Touchpad aus – wo genau aber der rechte Teil des Touchpads beginnt, ist beim unsichtbaren Touchpad nicht erkennbar. Führen Sie daher einen Rechtsklick besser mit zwei Fingern aus, diese Geste funktioniert überall auf der Touchpad-Fläche.

Obwohl sich das Touchpad beim Mausklick nicht bewegt, sondern ein haptisches Feedback gibt, klingt das Klickgeräusch immer ein bisschen unterschiedlich, abhängig davon, wo Sie auf das Touchpad-Feld drücken. Die spürbare Rückmeldung ist aber einheitlich deutlich, die Glasoberfläche angenehm griffig – Sie können den Mauszeiger je nach Bedarf sehr schnell bewegen oder präzise positionieren.

Das Tasten-Layout erfordert Umgewöhnung, weil die direkt nebeneinanderliegenden Tasten zwar eine größere Trefferfläche bieten, viele Schnell- und Blindschreiber sich aber oft an den Tastenrändern orientieren, um die passenden Tasten zu finden.

Der Tastenanschlag fällt recht weich aus, die Tastatur ist sehr stabil eingebaut, lediglich die Tasten ganz rechts wie zum Beispiel die Enter-Taste stören mit einem etwas zu derben Prellgeräusch. Zudem sind die Pfeiltasten nicht abgesetzt.

Die Tastaturbeleuchtung besitzt keine Helligkeitsstufen, sondern lässt sich nur ein- oder ausschalten. Sie macht die Tasten aber gut erkennbar, auch in nicht komplett dunkler Umgebung.

Das Dell XPS 16 können Sie mit Windows 11 Home oder für rund 60 Euro Aufpreis mit Windows 11 Pro ordern. Außerdem ist es mit Business-typischen Funktionen wie beispielsweise Dell Safe Bios ausgestattet, das die PC-Firmware gegen Bootviren schützen soll.

Die Preise starten bei rund 1950 Euro für die Modelle ohne RTX-GPU, 16 GB RAM und 512 GB SSD. Das günstigste Modell mit einer RTX 4050 liegt bei 2150 Euro, hat aber nur einen Full-HD-Bildschirm ohne Touch-Funktion.

Testergebnisse und Ausstattung

Business-Notebooks: Wie wir testen