Weinkeller in Spanien meldet Millionen-Verlust: Angestellte festgenommen

In Weinkellern lagern zum Teil hochpreisige Objekte.

Jedes Land in Europa bewirbt in touristischen Regionen seine eigenen kulinarischen Spezialitäten. Während Deutschland aktuell Fußballfans aus ganz Europa mit seinem (je nach Stadion mehr oder weniger starken) Bier begeistert, ist es in Italien guter Kaffee und ein authentischer Aperol Spritz, der an Tourist:innen nur allzu gern hochpreisig verkauft wird.

In Frankreich und Spanien hingegen ist es vor allem der Wein, den Besucher:innen gerne von einer Reise mitbringen – der bei Einheimischen aber mindestens ebenso beliebt ist. Ausgerechnet in einer spanischen Weinregion spielte sich nun allerdings ein kurioses Drama rund um Wein ab.

Weinkeller verliert Ware im Wert von zwei Millionen Euro

Ribera del Duero liegt im Norden Spaniens und gilt nicht nur unter Kenner:innen als beliebte Ursprungsregion für die rote Rebsorte Tempranillo. Bereits im Februar zeichneten dort die Überwachungskameras eines Weinkellers auf, wie Tausende Liter Rotwein den Boden überschwemmten. Spanische Medien nahmen den Vorfall auf und versetzten mit der Berichterstattung Dutzende Weinliebhaber:innen in Aufruhr.

Meldung

Der Grund für das Drama: eine bis zuletzt unbekannte Frau hatte die Hähne von insgesamt fünf Stahltanks der Kellerei "Bodegas Cepa 21" geöffnet und insgesamt 60.000 Liter Wein auslaufen lassen. Der Wert der verlorenen Ware betrug laut "La Vanguardia" mehr als 2,5 Millionen Euro.

Nun konnte die Polizei offenbar die Schuldige in dem Fall festnehmen. Von Anfang an war klar gewesen, dass die Tatverdächtige sich gut in dem Betrieb ausgekannt haben musste: Der Überfall war zwar mitten in der Nacht, aber binnen weniger Minuten erfolgt.

Polizei nimmt nach Wein-Sabotage Ex-Angestellte fest

Wie "La Vanguardia" berichtet, handelt es sich bei der kürzlich festgenommenen Person tatsächlich um eine ehemalige Angestellte des Unternehmens, das auch teure Edelweine im Angebot hat. Sie habe aus Rache Sabotage an ihrem ehemaligen Arbeitgeber üben wollen. Der Chef des Betriebs selbst sprach nach der Festnahme von einem "bittersüßen Gefühl".

Die Beschuldigte wurde mittlerweile wieder aus der Untersuchungshaft entlassen, laut den Ermittler:innen bestünde schließlich keine Fluchtgefahr. Ob und welche Strafe vorgesehen ist, bleibt bisher unklar.

Die Festnahme der Verdächtigen mache Moro aber zunächst froh und sorge für Erleichterung. Trotzdem hatte der Überfall für sein Unternehmen auch einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden bedeutet. Dass seine besonderen Weine durch das Verbrechen gar nicht mehr genossen werden konnten, machten ihn laut eigenen Aussagen traurig.

Spaniens Weinproduktion ist in den vergangenen Jahren zwar etwas zurückgegangen, im internationalen Vergleich liegt sie laut Statista aber dennoch auf Platz 3. Mit 28 Millionen Hektoliter Wein dürfte das Land vorerst noch mehr als genug haben.