Mercedes-Boss Wolff beleidigt Red-Bull-Chef Horner als "dumm"

Toto Wolff (l.) und Christian Horner haben nicht immer das beste Verhältnis.

Red Bull und Mercedes sind ob der erdrückenden Dominanz von Weltmeister Max Verstappen schon seit einigen Jahren keine echten Konkurrenten mehr auf der Rennstrecke.

Abseits der Rennen sieht das jedoch ganz anders aus, dort fliegen regelmäßig Giftpfeile: besonders zwischen den Teamchefs Toto Wolff und Christian Horner.

Eine neue Dimension hat dies mit Beginn der aktuellen Saison erreicht. Mercedes verliert mit Lewis Hamilton ab 2025 seinen Star-Fahrer an Ferrari. Bei Red Bull hängt seit den schweren Anschuldigungen gegen Teamchef Christian Horner ebenfalls der Haussegen gewaltig schief.

Daher lässt Toto Wolff keine Chance ungenutzt, um öffentlich sein Interesse an Max Verstappen zu untermauern und die Unruhe beim Red-Bull-Team zu fördern.

Auf der Pressekonferenz der Teamchefs vor dem aktuellen Grand-Prix-Wochenende in Österreich nannte Horner dieses Vorgehen "Taktik, um von den Problemen bei Mercedes" abzulenken. Eine Aussage, die Wolff ausfallend werden ließ.

Formel 1: Horner schlägt Mercedes Verstappen-Verpflichtung vor

Dass Mercedes Probleme hat, ist offensichtlich. Auch im vierten Jahr in Folge sind sie nicht konkurrenzfähig, um Red Bull den Platz an der Spitze streitig zu machen. Siebenfach-Weltmeister Hamilton landete am vergangenen Wochenende in Spanien auf Rang drei und erreichte seine beste Platzierung in diesem Jahr.

Auch für seinen Teamkollegen George Russell läuft es nur bedingt besser. Sein größter Erfolg war ebenfalls Platz drei beim Rennen in Kanada.

Dass Verstappen im kommenden Jahr der neue Teamkollege von Russell werden soll, konterte Red-Bull-Boss Horner bissig. "Wenn er einen Verstappen will, dann ist Jos vermutlich verfügbar." Der Vater des dreifachen Weltmeisters fuhr von 1994 bis 2003 selbst in der Formel 1.

Hinter der Zukunft von Max Verstappen bei Red Bull steht weiter ein Fragezeichen. Mercedes zeigt Interesse.

Während Verstappens Vater nach den Anschuldigungen ebenfalls ein enorm belastetes Verhältnis mit Horner hat, lobte der Teamchef Sohn Max über den grünen Klee. "Er ist absolut herausragend. Max überrascht uns immer wieder mit dem Level, auf dem er arbeitet." Er sei der "beste Fahrer der Welt".

Formel 1: Mercedes-Boss Wolff nennt Vorschlag "dumm"

Und dass er kommendes Jahr bei Mercedes fährt, schließt Toto Wolff weiterhin nicht aus. "Wir müssen uns aber verbessern. Dann sind wir auch ein guter Hafen für einen Max Verstappen. Aber momentan sind wir nicht schnell genug", sagte er bei Sky.

Einen Konter auf Horners Aussagen hatte er dann aber auch noch parat. "Ich habe das gar nicht gehört. Das ist einfach nur dumm. Er palavert." Mit einem gewissen Sarkusmus versehen, freute er sich hingegen über das Angebot, Jos Verstappen unter Vertrag zu nehmen. "Das ist auch nicht schlecht."

Doch vorerst wolle sich Mercedes voll auf sich selbst konzentrieren. "Das Wichtigste ist, dass wir auf unsere Performance schauen. Wenn wir ein schnelles Auto haben, dann wollen auch schnelle Fahrer bei uns fahren."

Zwar besitzt Verstappen bei Red Bull noch einen Vertrag bis 2028 und Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko nannte einen Wechsel zu Mercedes "Wunschdenken" der Verantwortlichen. Doch es wird spekuliert, dass er das Team aufgrund einer Ausstiegsklausel vorzeitig verlassen kann.