By Lennart Sörnsen
Lange Zeit galt Giovanni Reyna als die goldene Zukunft von Borussia Dortmund: Mit gerade einmal 17 Jahren machte der US-Amerikaner auf sich aufmerksam, debütierte für den BVB und kam in seiner ersten Saison direkt auf 15 Bundesliga-Einsätze, erzielte zudem im DFB-Pokal sein erstes Tor für die Borussen. In der darauffolgenden Saison schaffte Reyna endgültig den Sprung in den Profikader und wusste zu überzeugen. 32 Bundesligaspiele sowie vier Tore und sieben Vorlagen standen am Ende der Saison 20/21 zu Buche.
Seitdem kämpfte der einst als Reus-Nachfolger gehandelte Mittelfeldspieler jedoch mit Verletzungen und Formschwankungen, der endgültige Durchbruch wollte dem großen Talent nie so richtig gelingen. Zwar erzielte er in der Saison 22/23 trotz meist nur kurzer Einsätze noch einmal sieben Tore, doch für einen Stammplatz reichte es im harten Konkurrenzkampf beim Champions-League-Finalisten dennoch nicht. So wechselte Reyna im Winter per Leihe nach England, verbunden mit der Hoffnung, bei Nottingham Forest wieder in die Spur zu finden, um dann bei den Schwarz-Gelben endlich sein unbestritten großes Potenzial abzurufen.
Doch statt des erhofften Sprungs wurde die Leihe zu einem weiteren Rückschritt. Neun Spiele in der Premier League, dazu ein Einsatz im FA Cup mit der nüchternen Bilanz von einer Torvorlage, ein Tor gelang dem 21-Jährigen im letzten Halbjahr nicht.
Copa America als Schaufenster
Der Glaube an den Durchbruch des einst so talentierten Reyna scheint beim BVB jedenfalls endgültig verloren. Das neue Trainerteam um Nuri Sahin setzt seine Hoffnungen eher auf neue Namen, in den Planungen soll Reyna nach einem Bericht der Bild daher keine Rolle mehr spielen, die Borussia würde den US-Amerikaner gerne verkaufen.
Interessenten für den noch sehr jungen Profi zu finden, dürfte nicht allzu schwer sein. Auch wenn Reynas Aktie in den letzten Jahren deutlich an Wert verloren hat - sein geschätzter Marktwert bei transfermarkt.de ist mittlerweile auf nur noch 18 Millionen Euro gesunken - findet sich für junge Spieler, denen ein großes Talent nachgesagt wird, eigentlich immer ein Markt. Gerade bei einem kleineren Verein könnte der Mittelfeldprofi vielleicht doch noch in die Spur finden.
Dabei helfen soll nach dem Willen der Borussia auch die Copa América, die in diesen Tagen begonnen hat und in Reynas Heimat ausgetragen wird. In der Nationalmannschaft ist der 21-Jährige trotz des Leistungseinbruchs gesetzt, kann sich so hoffentlich in den Fokus potenzieller Abnehmer spielen. Am Ende dürfte in Dortmund dennoch die Enttäuschung überwiegen, dass ein so großes Talent sein Potenzial letztlich nicht abrufen konnte.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als BVB trifft Entscheidung bei Reyna - Bericht veröffentlicht.
