Kurioses beim AfD-Parteitag: Es gab eine spontane Vertragsauflösung

Unterbrechung bei Kandidatur

Kurioser Zwischenfall bei AfD-Parteitag

Alexander Jungbluth beim Parteitag in Essen: Sein Arbeitsvertrag wurde kurzzeitig zum Problem. (Quelle: Leister )

Alexander Jungbluth beim Parteitag in Essen: Sein Arbeitsvertrag wurde kurzzeitig zum Problem. (Quelle: Leister )

AfD-Politiker Alexander Jungbluth kandidierte am Samstag für den Bundesvorstand – doch bevor er das Amt annehmen konnte, musste er rasch seinen Arbeitsvertrag aufheben lassen.

Kurioser Zwischenfall beim AfD-Parteitag in Essen am Samstag: Ein Kandidat für den Bundesvorstand, Alexander Jungbluth aus Rheinland-Pfalz, musste im Saal spontan einen Auflösungsvertrag für sein Arbeitsverhältnis bei einem AfD-Abgeordneten unterschreiben.

Jungbluth war als Kandidat von seinem Chef, dem Bundestagsabgeordneten Sebastian Münzenmaier, bereits als Kandidat für den Bundesvorstand vorgeschlagen worden, stand auf der Bühne am Mikrofon und beantwortete die Pflichtfragen, die bei der AfD jeder Kandidat beantworten muss. Eine davon zielt auf den Paragrafen 19 in der AfD-Bundessatzung und mögliche Abhängigkeiten ab. Jungbluth räumte daraufhin ein: "Es besteht ein Beschäftigungsverhältnis zum Bundestagsabgeordneten Sebastian Münzenmaier und das endet in der Tat morgen."

Im Paragrafen 19 in der Bundessatzung der AfD geht es um die "Unabhängigkeit der Vorstände". Dort heißt es: Die Mitgliedschaft im Bundesvorstand sei "unvereinbar mit einem entgeltlichen Beschäftigungsverhältnis" unter anderem bei der Partei, einer Fraktion oder einem Abgeordneten.

Jungbluth zieht ins EU-Parlament und Vorstand ein

Der Versammlungsleiter, Joachim Keiler, unterbrach kurz darauf Jungbluths Kandidatenvorstellung, erläuterte den Paragrafen und erklärte: Jungbluth würde jetzt einen Auflösungsvertrag mit seinem Arbeitgeber Münzenmaier schließen – "dann wäre das Problem beseitigt". Das Ende für Jungbluths Anstellung bei Münzenmaier dürfte Ende dieses Monats ohnehin geplant gewesen sein, weil er einen neuen Job antritt: Er war Kandidat der AfD für die Europawahl, stand auf der Liste auf Platz 5 und zieht nun als Abgeordneter ins EU-Parlament ein.

Für die AfD-Delegierten im Saal war der Vorfall offenbar kein Problem: Sie wählten Jungbluth ohne Gegenkandidaten mit 74 Prozent zum stellvertretenden Bundesschatzmeister im Bundesvorstand.

Verwendete Quellen:

  • Eigene Beobachtungen Recherchen

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