Acht Jahre für ein Schild: Hinweis für Museum in Hannover sorgt für Spott

Wer aktuell nach Hannover fährt, bekommt ein besonderes Schild zu Gesicht.

Lange Fahrten über die endlosen Weiten der deutschen Autobahnen können – vor allem mit Kindern – eine echte Odyssee sein. Außer einer Menge flachem Land, vieler Brücken und wenig Anhaltspunkten für die fünfte Runde "Ich sehe was, was du nicht siehst" gibt es nicht viel zu sehen.

Wenn dann doch einmal etwas am Rande der Fahrbahn auftaucht, ist man doch ziemlich dankbar. Eine kleine Attraktion sind daher immer wieder jene braunen Schilder, die den sperrigen Namen "touristische Unterrichtungstafeln" tragen.

Hannover stellt Hinweisschild für Museum vor

Laut ADAC gibt es bundesweit mehr als 3000 solcher Tafeln, die ihrerseits auf die tatsächlichen Attraktionen in der jeweiligen Region verweisen. Dass deren Planung aber ein durchaus zeit- und kostenintensives Vorhaben ist, beweist nun eine Geschichte aus Niedersachsen.

Die Bundesautobahn A2 führt vom Ruhrgebiet bis nach Berlin und verläuft entsprechend auch an der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover vorbei. Dort gibt es schon einige der touristischen Tafeln, nun hat auch das "Sprengel Museum", das im Zentrum der Stadt verschiedene Kunstausstellungen zeigt, eines bekommen.

Für die entsprechende Errichtung war ein nicht unbedeutender Betrag von knapp 20.000 Euro nötig. Diesen spendete die Kunststiftung Bernhard Sprengel und Freunde.

Allerdings war bei der Planung für die Stiftung nicht etwa der Kostenpunkt an sich ein Ärgernis, sondern eher die damit verbundenen Auflagen. Ursprünglich wollte die Stiftung jeweils ein Schild für beide Fahrtrichtungen der A2 stiften. Wegen Abstandsregelungen für die "touristischen Unterrichtungstafeln" wurde das allerdings nicht gestattet.

Autobahnschild sorgt für Spott auf Social Media

Auf Social Media gibt es indes wiederum einen anderen Kritikpunkt. Denn der Antrag für die Herstellung eines oder mehrerer Schilder für das Museum in Hannover hatte die Stiftung bereits vor acht Jahren gestellt. Wie eine der Verantwortlichen gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) berichtet, war das Aufstellen nun erst "nach hartnäckigem Nachfragen" erfolgt.

Unter einem Instagram-Post zu einem entsprechenden Bericht der HAZ sammeln sich die spöttischen Kommentare zu diesem Aspekt. "Das muss dieses Deutschland-Tempo sein", witzelt etwa ein Nutzer und spielt damit auf eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern an, die auf die Beschleunigung deutscher Bauvorhaben ausgelegt ist .

"8 Jahre Planung für ein Autobahnschild… kannste keinem erzählen", stellt ein anderer Nutzer in einem Kommentar fest. Bei vielen Autofahrer:innen wird das Schild aber wohl künftig für noch mehr Aufsehen sorgen als jede andere Kleinigkeit am Straßenrand.