DFB | Nagelsmann sorgt für Lacher: "Ich bin nicht Herr Kachelmann"

Nach Deutschland-Spiel

Nagelsmann sorgt für Lacher: "Bin nicht Herr Kachelmann"

Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer steht mit seinem Team im Viertelfinale. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Sascha Walther/imago)

Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer steht mit seinem Team im Viertelfinale. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Sascha Walther/imago)

Nach dem Sieg gegen Dänemark äußerte sich Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz. Dabei sorgte er mit einem Spruch für Lacher, während sein Kollege an einen tragischen Vorfall erinnert wurde.

Eine gewisse Erleichterung war dem Bundestrainer anzumerken nach dem Einzug ins Viertelfinale der Europameisterschaft. Der "großen Erwartungshaltung der Bundesrepublik Deutschland", wie Nagelsmann sie selbst bezeichnete, konnte Deutschland vorerst gerecht werden. Der erste Einzug in das Viertelfinale eines großen Turniers ist fix – und das zum ersten Mal seit der EM 2016 in Frankreich.

Die vorangegangen 90 oder besser 120 Minuten hatten eine ganze Menge zu bieten gehabt. Also ging es um die starken Leistungen des deutschen Innenverteidigerduos Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger, den Druck, der auf dem deutschen Team lastet, die Leistung Leroy Sanés, Nagelsmanns Wunschgegner fürs Viertelfinale sowie die kuriosen fünf Minuten zwischen vermeintlichem Rückstand und der deutschen Führung.

Entsprechend ging es auch um Schiedsrichter Michael Oliver, der gemeinsam mit dem VAR temporär im Mittelpunkt stand – und das nicht nur bei den beiden spielentscheidenden Szenen kurz nach der Pause.

Hjulmand wird an tragischen Vorfall vor 15 Jahren erinnert

Nach 35 Minuten hatte Oliver das Spiel unterbrochen und die Teams für rund 20 Minuten in die Kabine gebeten. Das Unwetter über Dortmund hatte dermaßen heftige Züge angenommen, dass dem britischen Unparteiischen keine andere Wahl blieb, als temporär den Stecker zu ziehen.

Zuvor hatten die dänischen Spieler wild gestikuliert und eine Unterbrechung gefordert. Auch Kasper Hjulmand, Trainer der Dänen, dürfte ein mulmiges Gefühl gehabt haben. "Ich hatte keine Angst, aber ich passe natürlich auf die Spieler auf. Ja, es stimmt, einer meiner Spieler wurde vom Blitz getroffen", sagte der 52-Jährige, angesprochen auf einen Vorfall vor 15 Jahren.

Hjulmand dachte wohl an Jonathan Richter. Der frühere Fußballer des FC Nordsjaelland war 2009 bei einem Trainingsspiel vom Blitz getroffen worden. Hjulmand war damals Co-Trainer. Richter überlebte das Unglück, sein linker Unterschenkel musste aber amputiert werden. "Der Blitz war direkt über dem Stadion", sagte Hjulmand am späten Samstagabend. "Ich habe gesehen, dass meine Spieler darauf reagiert haben, und ich denke, es war richtig, das Spiel zu stoppen."

Auch der Bundestrainer wurde von einem dänischen Kollegen auf die Unwetterpause angesprochen. Hätte Oliver möglicherweise früher eingreifen und die Partie unterbrechen müssen? "Ich weiß es nicht, alles war gut, nichts ist passiert. Aber ich weiß es nicht. Ich bin nicht Herr Kachelmann (Wetterexperte Jörg Kachelmann, Anm. d. Red.)", antwortete der deutsche Coach, was für breites Gelächter im Saal, aber auch für Verwunderung bei den internationalen Kollegen sorgte, die rasch von den deutschen Presseleuten aufgeklärt wurden.

Verwendete Quellen:

  • Eigene Beobachtungen bei der Pressekonferenz

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