Russland: U-Boot üben Angriffsmanöver im "Nato-Lake"

Torpedo-Übung im baltischen Meer

Russische U-Boote proben Angriffsmanöver im "Nato-See"

Das russische U-Boot "Novorossiysk" (Archivbild): Dieses U-Boot der Kilo-Klasse ist Teil der Militärübung gewesen. (Quelle: OLGA MALTSEVA/getty-images-bilder)

Das russische U-Boot "Novorossiysk" (Archivbild): Dieses U-Boot der Kilo-Klasse ist Teil der Militärübung gewesen. (Quelle: OLGA MALTSEVA/getty-images-bilder)

Im sogenannten "Nato-See" haben zwei russische U-Boote einen Angriff mit Torpedos simuliert. Zeitgleich fanden Manöver der Nato statt.

Inmitten zunehmender Spannungen zwischen der Nato und Moskau hat Russland im Baltischen Meer ein simuliertes Angriffsmanöver mit zwei U-Booten durchgeführt. Dieser ungewöhnliche Schritt fällt in eine Zeit, in der das westliche Verteidigungsbündnis selbst Manöver abhält, wie das Nachrichtenportal "Newsweek" berichtet.

Demnach führten die russischen Diesel-Elektro-U-Boote "Novorossiysk" und "Dmitrov" ein Trainingsduell mit Munition ohne Sprengkopf durch, so das Nachrichtenportal unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur Tass. Dabei schoss die Besatzung der "Novorossiysk" die veränderten Torpedos auf das "Dmitrov"-U-Boot.

Neben diesen Übungen übten die U-Boote auch Kampfmanöver wie das Ausweichen vor feindlichen Angriffen sowie das Aufspüren, Verfolgen und Abschießen von Torpedos gegen feindliche U-Boote. Das Verteidigungsministerium äußerte sich bislang nicht zu den Manövern.

Russische Marine scheint immer mehr auf U-Boot-Flotte zu setzen

Beide U-Boote gehören zur Kilo-Klasse, von denen Russland laut Bericht insgesamt 65 im Einsatz hat. Die Geschwindigkeit dieser U-Boote liegt bei etwa 20 Knoten (etwa 37 km/h) und ist damit nicht sonderlich schnell, so das Nachrichtenportal. Im Gegensatz zu Atom-U-Booten, deren Reichweite im Prinzip unbegrenzt ist, kann ein Kilo-Klasse-U-Boot nur etwa 8.600 Meilen (ca. 13.840 km) zurücklegen.

Die russische Marine scheint jedoch immer stärker auf ihre U-Boot-Flotte zu setzen. Jüngst entsandte sie eine Flottille, einschließlich des Atom-U-Boots "Kazan", nach Kuba, wo sie in internationalen Gewässern nahe der US-Küste Manöver durchführte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das russische Atom-U-Boot "Kazan" (Archivbild): Das U-Boot ist Anfang Juni im Hafen von Havanna eingelaufen. (Quelle: YAMIL LAGE/getty-images-bilder)

Das russische Atom-U-Boot "Kazan" (Archivbild): Das U-Boot ist Anfang Juni im Hafen von Havanna eingelaufen. (Quelle: YAMIL LAGE/getty-images-bilder)

Die Nato beobachtet diese Entwicklungen genau und hat als Reaktion ein P-8 Poseidon – ein Anti-U-Boot-Flugzeug – zur Überwachung der Bewegungen des mit Zirkon-Hyperschallraketen bewaffneten U-Boots "Kazan" entsandt.

Nato führt eigene Militärmanöver durch

Parallel dazu führte das westliche Verteidigungsbündnis seine eigenen Baltic Operations (Baltops) – multinationale Militärmanöver in der Ostsee – durch, an denen erstmals auch das neueste Mitglied Schweden teilnahm. Vor dem Hintergrund dieser Spannungen zwischen Russland und der Nato bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.

Gleichzeitig sorgte ein Dekret auf einer russischen Regierungswebsite für Aufsehen unter den Nato-Mitgliedern: Es wurde vorgeschlagen, die Seegrenze Russlands im östlichen Baltischen Meer zu ändern. Das Dekret wurde jedoch später gelöscht.

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine entschlossen sich Finnland und Schweden, dem Verteidigungsbündnis Nato beizutreten. Die Gewässer, die Finnland und Schweden umgeben, haben durch den Beitritt der Länder den Spitznamen "Nato-Lake" (zu Deutsch: "Nato-See") erhalten.

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