EM 2024: Türkei gelingt Sensation – Sabitzer von Münze beworfen

Merih Demiral hat die Türkei ins Viertelfinale geköpft.

Der Türkei gelingt die Sensation. In einer Partie ohne Atempause gewinnt der Underdog gegen die stark favorisierten Österreicher mit 2:1 und zieht ins Viertelfinale ein.

Die Tore

1:0 Merih Demiral (1.)
2:0 Merih Demiral (59.)
2:1 Michael Gregoritsch (66.)

Die Beichte des Spiels

"Der Frau gefällt das nicht, aber so ist das, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen", sagte Bundesliga-Legende Hamit Altintop vor dem Anpfiff bei MagentaTV über die Vorbereitung der türkischen Mannschaft, die seit dem 29. Mai zusammen ist. "Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber ich mache das ehrenamtlich. Das ist mein sechstes Jahr jetzt."

Hamit Altintop (r.) im Gespräch mit Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick.

Beim Turnier ist er Teammanager des türkischen Teams und Vorstandsmitglied im Verband. Altintop lobte vor allem den Zusammenhalt im Team und forderte auch, dass die Spieler dieses Turnier nutzen, um sich in dieser Drucksituationen eines K.o.-Spiels weiterentwickeln.

"Es geht um die neue Generation. Sie sollen von uns Spielern, die auch auf der großen Bühne waren, profitieren, weil wir unser Talent in den letzten Jahrzehnten nicht so ausgenutzt haben, wie wir es eigentlich sollten."

Meldung

Die Frisur des Spiels

Marcel Sabitzer hat sich vor dem Achtelfinale die Haare zu Cornrows frisieren lassen. Missgünstige Stimmen würden es als kulturelle Aneignung kritisieren, in dem Fall gehen wir aber davon aus, dass es mit Österreichs "Non-Playing-Captain" David Alaba abgesprochen ist, der aktuell mit derselben Haarpracht aufwartet. "11Freunde" schreibt: "Gibt mir Pizza-mit-Ananas-Vibes."

Marcel Sabitzer hat sich zum Achtelfinale die Haare neu frisiert.

Zitat der 90 Minuten

"Mein lieber Mann, hier werden Rauchtöpfe gezündet, da muss ich sagen: vom Geruch her Verfallsdatum längst überschritten!", kommentiert Wolff-Christoph Fuss bei MagentaTV.

Ob Pyrotechnik ein Verbrechen ist, darüber lässt sich bekanntlich streiten, tatsächlich gab es auch einige Aktionen während des Spiels, die die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. Im Laufe der Partie sind etliche Becher von beiden Fanlagern auf das Spielfeld geworfen worden.

Marcel Sabitzer wurde bei einer Ecke sogar mit einer Münze beworfen. Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund ging kurz zu Boden, machte jedoch kein großes Theater und zeigte es nur kurz Schiedsrichter Soares Dias an.

Marcel Sabitzer wurde bei einem Eckstoß von einer Münze beworfen.

Zahl des Spiels: 57

Schon die erste Spielminute war unterhaltsamer als England über den kompletten Turnierverlauf. Gerade einmal 57 Sekunden dauerte es, bis Merih Demiral im Wirrwarr eines Eckballs aus kurzer Distanz den Ball im Fallen unter die Latte donnert. Es ist das zweitschnellste EM-Tor der Geschichte.

Und für Österreich ist es das frühstes Pflichtspieltor seit knapp 60 Jahren. Am 31. Oktober 1965 traf Jürgen Nöldner in der WM-Quali für die DDR ebenfalls in der 1. Minute. Der Spielort damals: ebenfalls Leipzig.

Jetzt hören: "Toni Kroos – The Underrated One". Folge 1 des Podcasts über den DFB-Star gibt es hier:

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Kuriosität der Partie

Tagelang wurde angeregt und aufgeheizt darüber diskutiert, dass die Partie nicht im Free-TV zu sehen ist. MagentaTV hat sich das Achtelfinale exklusiv gesichtet, ARD, ZDF und RTL gingen also leer aus.

Und dennoch entschied sich der Privatsender dazu, das Spiel kostenfrei zu zeigen. Über den hauseigenen Youtube-Kanal "Magenta Sport" war ein Livestream der Partie permanent abrufbar.

Video: YouTube/MAGENTA SPORT

DIE Szene des Spiels

Merih Demiral macht das Spiel seines Lebens. Während der mittlerweile in Saudi-Arabien spielende Innenverteidiger hinten die türkische Defensive zusammenhält, erzielt er vorne gleich zwei Tore. Sein Kopfball zum 2:0 hat man allem Anschein nach auch über die Grenzen von Leipzig hinaus hören können.

Wie es für die Teams weitergeht

Die Türkei zieht sensationell ins Viertelfinale ein und trifft dort am Samstag um 21 Uhr in Berlin auf die Niederlande. Österreich muss die Heimreise antreten.