Tour de France: Rad-Profi springt über gestürzten Kollegen

Mit 60 km/h

Im Zielsprint: Rad-Profi springt über gestürzten Kollegen

Folgenschwerer Zielsprint: Im Hintergrund ist der Sturz von Mads Pedersen zu erkennen, dem Axel Zingle gerade noch so ausweichen konnte. Vorne rechts überquert Mark Cavendish als Erster die Ziellinie. (Quelle: IMAGO/Nico Vereecken/imago)

Folgenschwerer Zielsprint: Im Hintergrund ist der Sturz von Mads Pedersen zu erkennen, dem Axel Zingle gerade noch so ausweichen konnte. Vorne rechts überquert Mark Cavendish als Erster die Ziellinie. (Quelle: IMAGO/Nico Vereecken/imago)

Dank spektakulärer Rad- und Körperbeherrschung wich Axel Zingle bei der Tour einem gestürzten Kollegen aus – und verhinderte damit wohl Schlimmeres.

Dieses Etappenfinale hatte es in sich. Den umkämpften Zielsprint auf der 5. Etappe der Tour de France nach Saint-Vulbas entschied Mark Cavendish für sich. Damit schrieb der 39-jährige Rad-Star aus Großbritannien Tour-Geschichte.

Doch hinter dem Sprint-König spielte sich ein Sturzdrama ab. Das noch hätte viel schlimmer ausgehen können, wenn Axel Zingle nicht ein spektakuläres Ausweichmanöver gelungen wäre.

Was war passiert? Beim Kampf um den Etappensieg und gleichzeitig um das Grüne Trikot stürzte der Däne Mads Pedersen vom Team Lidl-Trek rund 30 Meter vor der Ziellinie schwer. Direkt hinter ihm fuhr Zingle, der geistesgegenwärtig reagierte. Der Franzose vom Team Cofidis fuhr auf der äußeren Linie, Pedersen stürzte aus der Mitte der Straße heraus, direkt auf Zingles Spur. Wegen des Absperrgitters am Straßenrand war ein Ausweichen unmöglich.

Zingle: "Ich war zu schnell, um zu bremsen"

Zingle aber fand einen Weg, um nicht voll in Pedersen hineinzurauschen und selbst zu Fall zu kommen: Er sprang mit seinem Rad über seinen auf dem Asphalt liegenden Kollegen – und bewahrte ihn als auch sich selbst vor schlimmeren Verletzungen.

"Es ging sehr schnell, ich hatte mich abgesetzt, ich hatte meinen Job erledigt. Für mich war das Rennen vorbei, aber ich fuhr immer noch mit 60 km/h, ich hatte nicht erwartet, dass ich einen Sturz vor mir sehen würde", sagte Zingle bei Eurosport. Und weiter. "Ich war zu schnell, um zu bremsen." Also blieb ihm nur der Sprung. Zingle: "Ich habe mir gesagt: 'Komm, ich probier's mal!' – und es ging"

Zum Glück für Pedersen, dessen Sturz trotz Zingles herausragender Reaktionsschnelligkeit nicht so glimpflich ausging. Sein Team Lidl-Trek teilte mit: "Mads Pedersen erlitt bei dem Sturz am Ende der 5. Etappe einen schweren Aufprall auf seine linke Schulter und seinen Rücken, aber die ersten Röntgenaufnahmen zeigten keine Frakturen."

Weiter hieß es: "Eine endgültige Entscheidung, ob er auf der 6. Etappe starten kann, wird morgen früh getroffen."

Verwendete Quellen:

  • Übertragung Eurosport
  • x.com: @Eurosport_FR

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