Apple Watch erkennt potenziell tödliches Herzproblem

Die Apple Watch kann mit der Myokardischämie (eine zu geringe Versorgung des Herzmuskels – Myokard – mit arteriellem Blut) eine der Hauptursachen für Herzinfarkte erkennen – eine vom Hersteller bisher nicht angekündigte Funktion, die große Auswirkungen auf die Gesundheitsüberwachung haben könnte, heißt es dazu in einem Artikel von Cult o Mac.

Demnach hat Dr. Ruud Koster, ein Kardiologe aus Amsterdam, nach der Verwendung der Elektrokardiogramm-Funktion der Apple Watch (ab Series 4) zufällig entdeckt, dass er eine potenziell tödliche Herzblockade hatte, die eine Myokardischämie verursachte. Der Arzt schrieb einen Artikel über seine Erfahrung und empfiehlt nun, dass die Apple Watch auf ihre Fähigkeit untersucht wird, Träger vor potenziell tödlichen Herzblockaden zu warnen.

Wichtige Überwachung der Herzfunktion nun offenbar ergänzt

Es gibt schon zahlreiche Berichte darüber, wie die Apple Watch durch ihre Überwachung der Herzfrequenz und des Herzrhythmus zahlreiche schlimmere Ausbrüche einer Herzerkrankung verhinderte oder rechtzeitig anzeigte, wir berichteten zuletzt hier darüber. Sie selbst ist in der Lage, ein auch von Experten gelobtes 1‑Kanal‑EKG anzufertigen.

Doch was der niederländische Arzt entdeckte, war bislang undokumentiert – eine Myokardischämie, das ist eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut und Sauerstoff, die in der Regel durch eine Verstopfung der Herzkranzgefäße verursacht wird. Myokardischämie ist eine der Hauptursachen für tödliche Herzinfarkte und nach Angaben der Cleveland Clinic für mehr als 1 Million Todesfälle pro Jahr allein in den Vereinigten Staaten verantwortlich.

Apple selbst beschreibt auch einige der Einschränkungen bei der Entdeckung von Herzerkrankungen, die bisher mit der Apple Watch gegeben seien. Insofern ist die Erkennung einer Myokardischämie zumindest in diesem Fall eine sehr gute Nachricht für Träger der Apple Watch mit potenziellen Herzproblemen.

Für den Kardiologen selbst überraschendes Herzproblem

Vor der Entdeckung durch die Apple Watch ahnte Dr. Koster nicht, dass er an einer potenziell tödlichen Herzblockade litt. Es gab weder Beschwerden noch die Symptome einer Herzerkrankung, schildert er: „Vor, während und nach der Episode war er völlig symptomlos, was Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwindel oder Herzklopfen anging“, heißt es in dem Bericht. Nachdem er im Fitnessstudio auf einem Crosstrainer trainiert hatte, führte Koster lediglich ”aus Neugier” ein Apple Watch-EKG-1 bei sich selbst durch. Dabei entdeckte Koster eine kleine T-Wellen-Absenkung am Ende der Kurve, die sich in der nächsten halben Stunde bei weiteren EKGs an sich selbst vergrößerte und nach etwa 30 Minuten wieder normalisierte.

Entdeckung führte zu erfolgreicher Bypass-Operation am Herzen

Als Kardiologe mit 50 Jahren Erfahrung erkannte Koster demnach die Absenkung als Zeichen einer „stillen“ Blockade, die keine Symptome einer Herzerkrankung hervorruft. Da er aber selbst eine Vorgeschichte in der Familie mit Herzproblemen hat und wegen hoher Cholesterinwerte behandelt wurde, suchte er sofort einen anderen Kardiologen auf und unterzog er sich einer eingehenden Herzuntersuchung mit einem medizinischen EKG. Das Labor-EKG bestätigte die Verstopfungen. Der Herzspezialist Dr. Koster unterzog sich daher einer Bypass-Operation am eigenen Herzen, um drei verstopfte Arterien zu behandeln. Nach der erfolgreichen Operation erholte er sich ohne Probleme. Sein EKG sei jetzt normal.

Apple Watch als Gesundheitsmonitor wird immer attraktiver

Der Autor als noch Apple Watch-abstinenter User kann dazu nur sagen: Wenn jetzt auch noch eine Überwachung des Blutdrucks bei der Apple-Smartwatch dazukommt, könnte ihn eigentlich nichts mehr davon abhalten, auch eine zu erwerben. Die Funktion als Gesundheitsgerät wäre dann einfach zu überwältigend …

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