EM 2024: Ex-DFB-Star Frings warnt Nagelsmann vor Fehler – ARD-Experte für Startelf-Wechsel

Florian Wirtz oder Leroy Sané? Das ist eine der Fragen vor dem DFB-Viertelfinale.

Der spanische Nationaltrainer Luis de la Fuente sagte nach dem Achtelfinalsieg gegen Georgien: "Es gibt auf der Welt keine bessere Nationalelf als die spanische." Am Freitag um 21 Uhr in Stuttgart wird die deutsche Nationalmannschaft ihr Bestes geben, um diese Aussage zu widerlegen.

Fest steht: Spanien ist sicherlich die aktuell formstärkste Mannschaft der Europameisterschaft. Das Team um die Youngsters Lamine Yamal und Nico Williams hat die Gruppenphase ohne Punktverlust und Gegentor überstanden. Gegen Georgien kassierte man zwar ein Tor – das allerdings auch nur vom eigenen Spieler Robin Le Normand.

In seiner Kolumne für den "Kicker" hat der frühere deutsche Nationalspieler Torsten Frings nun aber davor gewarnt, sich zu sehr auf die Fähigkeiten des Gegners zu fokussieren. "Entscheidend wird sein, dass es der deutschen Elf zwar gelingt, die wahnsinnig gute spanische Offensive mit den überragenden Flügeln Nico Williams und Lamine Yamal in Schach zu halten, ohne dabei jedoch die eigenen Qualitäten zu vernachlässigen", sagte Frings.

EM 2024: Torsten Frings warnt Julian Nagelsmann vor Fehler

Auch Deutschland habe die Klasse, mutig nach vorn zu spielen. "Deshalb wäre es aus meiner Sicht ein Fehler, bei der Spielvorbereitung jetzt zu sehr auf den Gegner zu achten und beispielsweise das System anzupassen."

So ließen sich die Flügelstürmer mit einer Dreierkette und defensiven Außenbahnspielern zwar besser doppeln, dennoch wäre es gerade zu Hause mit der Euphorie im Land das falsche Signal, meint Frings. "Wir dürfen uns auch gegen Spanien nicht verstecken und müssen selbst versuchen, den Gegner zu verwunden."

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Im Achtelfinale gegen Dänemark hatte Julian Nagelsmann seine Formation nach der Unwetter-Unterbrechung geändert: Robert Andrich wurde vom zentralen Mittelfeld in die Innenverteidigung zurückgezogen, um mehr Zugriff auf dem Flügel zu haben. Die Taktik ging auf – wäre laut Frings gegen Spanien aber verhängnisvoll.

Auch Thomas Broich, ARD-Experte und neuer Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Borussia Dortmund, sagte im Gespräch mit dem "Kicker", es "wäre eher gefährlich, wenn Andrich hinten reinfällt, weil weiter vorne der Zugriff weniger würde." Spanien würde dann "den Ball den ganzen Tag" halten, wenn sie wollen.

EM 2024: ARD-Experte für Florian Wirtz statt Leroy Sané

Neben der taktischen Frage stellt sich vor dem Viertelfinale auch die nach dem Personal. Nach einem überzeugenden Auftritt dürfte etwa David Raum statt Maximillian Mittelstädt in der Startelf bleiben und Jonathan Tah wird nach seiner abgesessenen Gelbsperre Nico Schlotterbeck wieder auf die Bank verdrängen.

Wie aber steht es um Leroy Sané, der für Florian Wirtz in die erste Elf berufen worden war? Thomas Broich erklärt, dass er Wirtz "eher in der Startelf sehe als Leroy Sané".

Wirtz sei der bessere "Pressinglöser", meint Broich, Deutschland könne sich über ihn aus Drucksituationen befreien. "Das werden wir brauchen. Sané ist der Konterspieler, Wirtz wäre ein Zeichen, Ballbesitz haben zu wollen."