Im ersten Viertelfinale der EM 2024 trafen in Stuttgart mit Deutschland und Spanien die beiden bis dato besten Mannschaften aufeinander. Nach 90 Minuten stand es 1:1, so musste die Verlängerung her. In dieser gelang den Iberern der späte Lucky Punch. Spanien steht damit im Halbfinale, der deutsche Titeltraum ist zu Ende.
Die Tore
1:0 Dani Olmo (51.)
1:1 Florian Wirtz (89.)
2:1 Mikel Merino (119.)
Das Fundstück des Spiels
Vor und bei Spielen gegen den FC Bayern singen Fans der gegnerischen Mannschaft zu gerne "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Nun lässt sich dieses Liedgut zu Partien der DFB-Elf in der Form nicht anwenden, die deutschen Fans aber wollen trotzdem nicht in Gänze darauf verzichten. Für das Duell mit Spanien wurde der Song daher umgedichtet.
"Zieht den Spaniern die Badehose aus", skandierte der Anhang des DFB-Teams schon auf dem Fanmarsch. Im Stuttgarter Stadion stimmten die Deutschen dies dann auch noch einmal an.
Der Rabauke der 90 Minuten
"Toni Kroos ist so krawallig unterwegs, wie ich ihn noch nie erlebt habe", analysierte Magenta-TV-Kommentator Wolff-Christoph Fuss nach sechs Minuten, als Deutschlands Taktgeber schon bei zwei gelbwürdigen Fouls stand. Weder sein Treffer gegen Pedri noch sein Stempeln gegen Lamine Yamal ahndete Anthony Taylor mit Gelb.
Dabei hatte es vor allem das Einsteigen gegen Pedri in sich. Der Youngster musste kurz darauf verletzt ausgewechselt werden. "Vielleicht muss sich Toni noch an seinen neuen Partner gewöhnen", mutmaßte wiederum ARD-Experte Thomas Hitzlsperger mit Blick auf den Wechsel von Robert Andrich zu Emre Can.
Bei einem anderen Unparteiischen hätte dies womöglich früh Gelb-Rot geheißen. "Da haben wir ein bisschen Glück gehabt", befand daher mit Bastian Schweinsteiger ein anderer ARD-Experte in der Halbzeitpause. Kroos hielt sich in der Folge mit weiteren harten Einsteigen zurück, holte sich nach einem taktischen Foul trotzdem noch eine Gelbe ab. Die letzte seiner Karriere.
DIE Szene des Spiels
Es roch schon alles nach Elfmeterschießen, als vom linken Strafraumeck eine Flanke in den deutschen Sechzehner segelte. Dort stieg der eingewechselte Mikel Merino unbedrängt in die Luft und köpfte zum 2:1-Siegtreffer für Spanien ein.
Zahl des Spiels: 36
Schon vor dem Anpfiff war die Durststrecke deutscher Nationalmannschaften gegen Spanien bei großen Turnieren ein Thema. Sie sollte sich fortsetzen: Sieben Duelle in Folge hat das DFB-Team nicht gewonnen, der letzte Sieg gelang vor 36 Jahren bei der Heim-EM 1988.
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Der Aufreger des Abends
Spät im Spiel, es lief bereits die 106. Minuten, zog Jamal Musiala von der Strafraumkante stramm ab. Marc Cucurella blockte den Schuss, der gefährlich in Richtung Tor geflogen wäre, für alle gut sichtbar mit dem ausgestreckten Arm. Schiedsrichter Anthony Taylor aber ließ weiterspielen. Und auch der VAR schaltete sich nicht ein.
Zum Unverständnis aller deutschen Spieler und Fans, aber auch Magenta-TV-Experte Lothar Matthäus haderte. "Das ist ein Elfmeter! Die Hand war nicht angelegt", sagte er. Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich ordnete die Szene hingegen anders ein. "Man sieht in der Zeitlupe: Beim Schuss will er den Arm aus der Schussbahn nehmen. Das spricht gegen das Handspiel. Es war nicht klar genug, deswegen hat der Videoschiedsrichter nicht eingegriffen."
Die Essensempfehlung des Spiels
Es hat sich im Laufe der EM 2024 fast schon zu einer Tradition entwickelt, eine landestypische Speise des Gegners vor dem Anpfiff zu diskreditieren. Sei es nun in Form des Brechens von Spaghetti, des Zerbröselns von Baguette oder einfach mit einem Plakat. Für letzteres entschied sich vor dem Anpfiff ein Deutscher Fan.
Seine Botschaft: "Bratwurst ist besser als Chorizo." Damit dürfte dann auch klar sein, was morgen auf den Teller kommt.
Wie es für die Teams weitergeht
Während die EM 2024 für die deutsche Nationalmannschaft durch die Niederlage beendet ist, geht sie für die Spanier weiter. Am Dienstag beschreiten sie ihr Halbfinale in München, dort geht es dann entweder gegen Frankreich oder Portugal.
