Urlaub in der Schweiz: Neue Strafen für Reisende – Regeln gelten ab sofort

Deutsche Autofahrer:innen in der Schweiz sollten ab jetzt vorsichtiger sein.

Für viele Deutsche bleibt die Schweiz ein beliebter Urlaubsort: Nicht nur wirken die Berge und die idyllische Landschaft anziehend, auch ist das Nachbarland von hier aus gut mit dem Auto zu erreichen.

Deutsche, die dabei gerne mal schneller mit dem Auto unterwegs sind, hatten in der Schweiz bisher wenig Probleme: Wer auf dortigen Straßen zu doll aufs Gaspedal gedrückt hat, musste nur selten mit Bußgeldern rechnen. Das wird sich allerdings jetzt ändern.

Deutsche Autofahrer wurden bisher verschont

Bisher hatten Deutsche, die im Urlaub in der Schweiz gegen die Verkehrsregeln verstoßen haben, selten etwas zu befürchten. Der Grund: In Deutschland konnten Bußgelder aus Nicht-EU-Ländern bisher nicht vollstreckt werden. Neben der Schweiz gilt das also auch für Großbritannien, Norwegen sowie Liechtenstein.

Wer bisher mit dem Auto durch die Schweiz gerast ist und ein Knöllchen bekommen hat, konnte dieses daher meistens einfach aussitzen. Jedenfalls, solange man nicht vorhatte, dorthin zurückzufahren. Denn bei Wiedereinreise wären die Strafen fällig gewesen.

Neue Regelung: Hohe Strafen für deutsche Schnellfahrer

Mit dem neuen Polizeivertrag zwischen Deutschland und der Schweiz ändert sich das allerdings ab sofort. Anfang April 2024 tauschten der deutsche Botschafter in Bern, Michael Flügger, sowie die Direktorin des Bundesamtes für Polizei, Nicoletta della Valle, ihre Ratifizierungsurkunden aus. Damit stand fest: Ab dem 1. Mai 2024 werden nicht bezahlte Bußgelder aus der Schweiz vom Bundesamt für Justiz in Bonn eingetrieben.

Deutsche Urlauber:innen, die gerne mal rasen, sollten diese Regelung nicht ignorieren. Denn Geldstrafen für Verkehrsverstöße fallen in der Schweiz deutlich höher aus als in Deutschland.

Beispiel: Eine Tempo-Überschreitung von 20 Kilometern pro Stunde außerorts kostet in dem Nachbarland bereits 180 Franken, umgerechnet etwa 184 Euro. In Deutschland würde der gleiche Verstoß nur 60 Euro kosten.

Weitere Strafen für Autofahrer drohen

Im Übrigen greift die neue Regelung nicht nur bei Tempo-Überschreitungen. Auch weitere Verstöße gegen die Verkehrsregeln in der Schweiz haben teils hohe Bußgelder zur Folge und werden mitunter mit weiteren Sanktionen verknüpft:

Wer zum Beispiel in dem Nachbarland zwei Stunden falsch parkt, riskiert bereits eine Strafe von etwa 40 Euro. In Deutschland zahlt man für einen solchen Verstoß lediglich 10 Euro. Wer mit dem Handy am Steuer erwischt wird, kann mit einer Strafe von etwa 100 Euro rechnen. Tempo-Überschreitungen können wiederum neben Bußgeldern auch einen Führerscheinentzug von mindestens einem Monat zur Folge haben.

Meldung

Der neue Polizeivertrag regelt übrigens nicht nur, wie mit Verkehrssünder:innen umzugehen ist. Laut dem ADAC dient er auch der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von "Terroristen, Menschenschmugglern, Geldautomatensprengern und Mafiosi."