Russische Sabotageakte: Zwölf Verdächtige in Polen verhaftet

In Polen sind zwölf Verdächtige wegen versuchter Sabotage im Auftrag russischer Geheimdienste festgenommen worden,. ©Ebrahim Noroozi/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

In Polen sind zwölf Verdächtige wegen versuchter Sabotage im Auftrag russischer Geheimdienste festgenommen worden, wie der polnische Ministerpräsident Donald Tusk mitteilte.

Auf einer wöchentlichen Pressekonferenz sprach er über die Maßnahmen, die seine Regierung zum Schutz Polens vor feindlichen Aktivitäten ergreifen könne, darunter auch über die Stärkung der polnischen Grenze, in die Polen rund 2,3 Milliarden Euro investiert.

Über 90 Prozent der Menschen, die die polnische Grenze illegal überqueren, sind Menschen mit einem russischen Visum.

"Heute haben wir die Bestätigung erhalten, dass es sich bei dem Druck an der Ostgrenze Polens nicht um eine spontane Migration von Menschen handelt, die aus verschiedenen Ländern fliehen. Im Moment sind diese Daten wirklich beunruhigend. Über 90 Prozent der Menschen, die die polnische Grenze illegal überqueren, sind Menschen mit einem russischen Visum" so Tusk.

Die Verdächtigen kommen aus teils kriminellem Milieu

Laut Tusk handelt es sich bei den zwölf Verdächtigen teils um kriminelle Staatsangehörige aus der Ukraine, Weißrussland und Polen. Er sagte, dass auch andere Länder, insbesondere Litauen und Lettland, durch Sabotage und Provokationen bedroht seien.

Die beiden Länder gehören zusammen mit Estland zu den baltischen Staaten, einer Region, die an Russland grenzt. Die drei baltischen Staaten waren einst Teil der Sowjetunion. Moskau betrachtet die Region immer noch als Teil seiner Interessensphäre.

Russische Geheimdienste für Brandstiftung verantwortlich?

Vor Kurzem kam es in Litauen zu Verhaftungen nach einem Brand in einem IKEA-Lagerhaus in Vilnius, bei dem Brandstiftung vermutet wurde. Tusk sagte, dass die Verdächtigen auch mit Sabotage in Polen in Verbindung gebracht werden könnten.

Ein versuchter Brandanschlag auf eine Fabrik Anfang des Jahres in Breslau im Südwesten Polens war "ohne Zweifel" das Werk russischer Geheimdienste. Diese Verbindung wird auch bei dem jüngsten Brand eines großen Einkaufszentrums in Warschau untersucht.

Um Polen besser vor russischen Geheimdiensten zu schützen, will Tusk nun eine Kommission zur Untersuchung des russischen und weißrussischen Einflusses einsetzen.

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