Extrem-Hitze in Mexiko hat dramatische Folgen: Tiere fallen tot von Bäumen

Brüllaffen leben in Baumkronen, meist in Süd- und Mittelamerika.

In vielen Teilen der Erde erleben die Menschen seit Wochen teils anhaltende Hitzewellen. In Thailand stiegen die Temperaturen bereits Anfang Mai auf mehr als 44 Grad Celsius, die gefühlten Temperaturen lagen jenseits der 50-Grad-Marke. Dutzende Menschen starben an einem Hitzschlag.

Auch in Vietnam, Indien, Bangladesch und weiteren Ländern in Südostasien wurden Hitzerekorde gebrochen. Für Menschen und Tiere bedeutet die Hitze eine extreme Belastung, unter der besonders gesundheitlich angeschlagene Personen leiden.

Nun wird auch Mexiko von einer Hitzewelle heimgesucht. In weiten Teilen des Landes liegen die Temperaturen über 45 Grad Celsius, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Das hat tödliche Folgen für Brüllaffen.

Brüllaffen von Rodung und Jagd bedroht – nun auch durch Hitze

Brüllaffen sind – wie der Name schon vermuten lässt – für ihr lautes Brüllen bekannt. Es gibt unterschiedliche Untergattungen wie den Roten, Schwarzen, Braunen oder Mantelbrüllaffen. Ihr Lebensraum erstreckt sich über den süd- und mittelamerikanischen Kontinent bis nach Mexiko.

Ein Roter Brüllaffe hängt in einem Baum.

Die Fähigkeit zu brüllen verdanken sie einem besonders ausgebildeten Kehlkopf, wie der Kölner Zoo auf seiner Website informiert: "Zungenbein und Schildknorpel sind stark vergrößert, der Kehlsack ist außerdem dehnbar." Meist seien es die älteren Männchen, die das Brüllen beginnen.

In der Regel halten sich Brüllaffen in den Baumkronen von Regenwäldern auf. Sie ernähren sich größtenteils von Blättern und nutzen ihren Greifschwanz, um Halt in den Ästen zu finden. Durch die Rodung von Regenwäldern und die Jagd nach den Tieren sind diese jedoch bedroht.

Nun kommt noch eine weitere Gefahr hinzu: die Hitzewelle.

Brüllaffen dehydrieren – Präsident fordert Hilfe nach Hitze in Mexiko

Wegen einer Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 45 Grad Celsius fallen aktuell zahlreiche Brüllaffen im Südosten Mexikos tot oder dehydriert von den Bäumen. "Wir müssen uns um die Tiere kümmern", sagte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador am Montag. Er werde das Umweltministerium bitten, sich einzuschalten.

In den Bundesstaaten Tabasco und Chiapas sollen nach Berichten von Umweltschützer:innen bereits 78 Affen verendet sein. Rettungsmannschaften aus Biolog:innen und Tierärzt:innen sind in Tabasco unterwegs, um die Brüllaffen mit Wasser und Nahrung, vor allem Früchten, zu versorgen, wie der örtliche Zivilschutz mitteilte.

Durch Dürre und Hitze entstehen Flächenbrände, wie hier im mexikanischen Bundesstaat Veracruz.

Allein in den Gemeinden Cunduacán und Comalcalco seien insgesamt vier Brüllaffen, darunter ein Junges, tot aufgefunden worden. Aktivist:innen baten die Bevölkerung um Obstspenden, um die Affen zu versorgen. In den sozialen Netzwerken kursierten Videos von Brüllaffen in einer Tierarztpraxis, wo ihnen Wasser aus Spritzen zum Trinken gegeben wurde.

Gründe für das Sterben der Brüllaffen seien neben Hitzschlag und Dehydrierung unter anderem auch Waldbrände und die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums, die zu Wasser- und Nahrungsknappheit führe, sagte der Leiter der Umweltorganisation Cobius der Nachrichtenseite "Animal Político".

(mit Material der dpa)