Europawahlen: Was erhoffen sich die Bürgerinnen und Bürger vom Ergebnis?

Was bewirkt meine Stimmabgabe? ©Virginia Mayo/Copyright 2019 The AP. All rights reserved.

Das Votum der Bürgerinnen und Bürger bei den Europawahlen ist oft von der Erwartung begleitet, dass sich etwas ändert, dass etwas besser wird.

Laut Boyd Wagner, Chefanalyst des Euronews Umfragezentrums, zeigen die Daten, dass die Hauptthemen, die die Europäer beschäftigen, die Wirtschaft, aber auch Sicherheitsfragen sind. Ihre Erwartungen in beiden Bereichen: mehr Stabilität:

"An erster Stelle steht die Wirtschaft, also Dinge wie Kaufkraft und Inflation. Ich denke, das zweite Thema, das in allen Ländern sehr verbreitet ist, ist die Migration. Sie ist nach wie vor ein wichtiges Thema."

Wirtschaftliche Sorgen scheinen in der EU wieder zuzunehmen. Aber andere Bereiche des Lebens in der EU werden ebenfalls genannt. Wir haben einige Menschen in Brüssel gefragt, worum sich die EU nach den EU-Wahlen kümmern soll.

Ein Rentner aus den Niederlanden sagte uns:

"Wenn man etwas für das Klima tun will, muss man zahlen, also ist die Wirtschaft wichtig."

Ein deutsche Lehrerin erklärte:

"Für mich ist es wichtig, dass wir es schaffen, als Europäische Union klimaneutral zu werden und dass wir dahin kommen, dass wir starten und dass es sozialverträglich ist, dass wir es schaffen, dass nicht nur die Reichen es sich leisten können und die Armen immer ärmer werden."

Ein Ire sagte uns:

"Nun, wirtschaftliche Stabilität - alle unsere Volkswirtschaften sind so miteinander verbunden in der globalisierten Welt.

Und wir haben in Irland auch lokale Probleme. Es gibt nach wie vor eine massive Wohnungskrise eine Krise der Lebenshaltungskosten. Und ich glaube nicht, dass die Politiker diese Probleme ernst nehmen, vor allem nicht die Politiker des Europäischen Parlaments."

Auf der Ebene der Politik dreht sich die Diskussion mehr um die Wettbewerbsfähigkeit, aber für die europäischen Bürgerinnen und Bürger geht es hauptsächlich um ihr tägliches Leben.

Sophia Russak, Analystin bei der Brüsseler Denkfakrik CEPS, meint allerdings, dass es sich um zwei Seiten derselben Medaille handelt:

"Wenn sich Politiker um die Wettbewerbsfähigkeit sorgen, geht es um die Haushalte der Staaten und dies Staatshaushalte übersetzen sich dann natürlich auch zwangsläufig in den Geldbeutel der Menschen. Da gibt es eine starke Verbindung."

Die Erwartungen unterscheiden sich von Land zu Land, aber alle Wählerinnen und Wähler wollen eine bessere Perspektive für ihre Gegenwart und ihre Zukunft.

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