Unke ist nicht mehr vom Aussterben bedroht: 1000 Tiere ausgesetzt

Rotbauchunken leben gerne in Gewässern.

Aufgrund klimatischer Veränderungen durch die Klimakrise und Umnutzung von Grünflächen haben viele Tiere es nicht leicht. Ihr Lebensraum ist gefährdet oder teils vernichtet, was ihre Populationen weiter sinken lässt.

Wie die Organisation WWF berichtet, zählt die Weltnaturschutzunion (IUCN) aktuell mehr als 44.000 Arten auf ihrer Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Tierschützer:innen versuchen seit Jahren, dem entgegenzuwirken und bedrohte Arten zu retten – und das teils mit großem Erfolg: Aus Schleswig-Holstein gibt es jetzt gute Nachrichten.

Artenschutz: Naturschutz rettet bedrohte Froschart

Wie die "Evangelische Zeitung" berichtet, hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mehr als 1000 Jungtiere der Rotbauchunke in die Wildnis ausgesetzt.

"Rotbauchunken sind eine stark gefährdete Amphibien-Art", erklärte Hauke Drews, Projektmanager bei der Landesstiftung.

Die Tiere mit dem lateinischen Namen "Bombina bombina" gehören zu der Gattung der kleineren Froschlurche und werden nur knapp fünf Zentimeter groß. Sie haben eine auffällige dunkelgraue bis schwarze Unterseite mit einem orange-roten Fleckenmuster.

Die Rotbauchunke wird nur wenige Zentimeter groß.

Rotbauchunken leben laut dem NABU am liebsten in besonnten Gewässern des Flachlandes, in denen es eine reiche Vegetation gibt. Auch Überschwemmungsbereiche und Kleingewässer auf Äckern mögen sie.

Das Problem:Viele dieser Flächen und Gewässer werden durch Müll, Dünger und weitere Umweltgifte kontaminiert. Der Lebensraum der Rotbauchunke ist dadurch gefährdet. Zudem wurden in den vergangenen Jahrzehnten viele Wiesen zu Äckern umgewandelt.

Nach Aufzucht: Mehr als 1000 junge Rotbauchunken ausgesetzt

Um die Art zu retten, sammelten Naturschützer:innen Laich, also die Eier der Tiere, und zogen diese künstlich auf. "In der Natur überstehen nur rund zehn Prozent der Unken das Laichstadium, bei der künstlichen Aufzucht sind es über 90 Prozent", sagte Biologe Drews.

Er hatte das Rettungsprojekt bereits vor 20 Jahren auf der Ostseeinsel Fehmarn gestartet. Damals hatte er nur noch drei Teiche mit Rotbauchunken vorgefunden. Mittlerweile habe die Stiftung mehr als 600 Kleingewässer in Weidegebieten für die Tiere angelegt.

Schleswig-Holstein hat seine Rote Liste der Amphibien mittlerweile überarbeitet: Darauf sind die Rotbauchunken jetzt nur noch als "stark gefährdet" gelistet statt "vom Aussterben bedroht".

Die Unken würden mittlerweile auch neu gestaltete Naturschutzflächen von allein besiedeln. Dennoch sei die Population auch in Schleswig-Holstein noch nicht ausreichend robust. "Wir müssen weitermachen", sagte Drews laut dem Zeitungsbericht.